Schweizer Jurist und Politiker; CVP; fr. Bundesrat: Departement des Innern 1986-1993, Departement für Auswärtige Angelegenheit 1993-1999; Bundespräsident 1991 und 1998
* 18. Oktober 1939 Muralto (Tessin)
† 16. Dezember 2020 Locarno
Herkunft
Flavio Cotti, kath., wurde 1939 in Muralto bei Locarno/Tessin in einer Kaufmannsfamilie geboren. Seine Vorfahren kamen einst aus dem Maggiatal (heimatberechtigt in Prato Sornico) in die Stadt und betrieben dort einen Stoffhandel.
Ausbildung
C. ging in Ascona zur Schule und besuchte das Kollegium (Gymnasium) der Benediktiner in Sarnen. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Fribourg. Seit seiner Schulzeit lebhaft an Politik interessiert, engagierte er sich auch als Student in verschiedenen Gremien und war u. a. Vizepräsident des Schweizerischen Studentenvereins.
Wirken
Nach Beendigung des Studiums arbeitete C. 1965-1975 als niedergelassener Rechtsanwalt und Notar in Locarno. 1964 begann er nebenher, in der Kommunalpolitik tätig zu werden. Als Mitglied der katholischen Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) kam er ins Stadtparlament von Locarno (bis 1975). Drei Jahre später wurde er in den Tessiner Großen Rat, das Kantonsparlament, gewählt, und 1975 bestimmten die Tessiner den 36jährigen C. zum Staatsrat des Kantons (Mitglied der Kantonsregierung). In den folgenden acht Jahren wirkte er als Direktor für innere, wirtschaftliche, Justiz- und schließlich Militärangelegenheiten und fungierte 1977 und 1981 auch als ...